Der nordöstlich von der Kernstadt gelegene Stadtteil hat 2200 Einwohner. Für den Einsatz und Ausbildung steht ein Löschgruppenfahrzeug 16/12 (LF 16/12) und ein Mannschafts-transportwagen (MTW) zur Verfügung.
Die Abteilung wird seit 2013 von Michael Schwab und seinem Stellvertreter Sebastian Ebert geleitet. Der Abteilung gehören 16 Kameraden und 2 Kameradinnen an. In der Jugendgruppe sind 6 Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahre und die Altersgruppe setzt sich aus 5 rüstigen Kameraden zusammen.
Das Feuerwehrhaus in der Schelmenwaldstraße 24 beherbergt Umkleideräume, Aufenthalts-, Sozialräume, sowie Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge und die historische Feuerwehrspritze aus dem Jahre 1861.
Im Zuge der Eingemeindung von Lienzingen im Jahre 1975 wurde die Freiwillige Feuerwehr Lienzingen als eine von 6 selbstständigen Abteilungen in die Gesamtwehr Mühlacker eingegliedert.
Kontakt: lienzingen@feuerwehr-muehlacker.de
Anno Dazumal: Das Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Lienzingen ist sehr ungewiss. Durch die zahlreichen Kriege und Herrschaftswechsel in der Region und der damit verbundenen Plünderungen und nicht zuletzt der Niederbrennung des Ortskernes wurden alle Erwähnungen oder sonstige Beweise vernichtet. Das älteste Jahr, welches auf eine Feuerwehr in Lienzingen hinweist, ist das Jahr von unserer historischen Spritze, welche 1861 von Johann Georg Porth für die Gemeinde Lienzingen angefertigt wurde. Jedoch vermuten wir, dass schon lange vor diesem Jahr in unserem Ort Mannschaften gebildet wurden, die im Brandfall Hilfe leisteten. Außerdem wurde es auch in Lienzingen so gehandhabt, dass jeder Einwohner, jedes Haus, immer einen vollen Wassereimer bereitgestellt haben muss, um bei einem Brandfall mit dem Eimer das Feuer zu löschen. Außerdem gibt es Erzählungen von sogenannten Feuerreitern, die in Lienzingen aktiv waren. Diese ritten bei Brandfall hinaus zum Münch-See um die dortige Schleuse zu öffnen, sodass mehr Wasser in den Scherbentalbach floss. Währenddessen wurde im Scherbentalbach das Wasser angestaut und von da aus eine Menschenkette mit Löscheimer zum Brandobjekt gebildet. Weiteres konnte man aus dem Dorfbrunnen und der Wasserpumpe in der Knittlingerstraße Wasser entnehmen. In Folge der Gebietsreform von Baden-Württemberg wurde Lienzingen am 5. Juli 1975 nach Mühlacker eingegliedert. Somit wurde die Freiwillige Feuerwehr Lienzingen zu einer Abteilung von der Feuerwehr Mühlacker.
Fahrzeuge: 1969 hielt die moderne Zeit mit dem ersten Auto einem LF 8 Einzug in die Wehr. Ihm folgte ein zweites Fahrzeug in Form eines Mannschafttransportwagens (MTW). Dieser wurde im Laufe der Zeit durch eine Spende einer Ansässigen Firma in Mühlacker ersetzt, indem nun ein sicherer Personentransport möglich war. Am 2. August 2002 wurde das in die Jahrkommende Fahrzeug LF 8 von einem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) ersetzt, welches auf den relativen kleinen Unterstellplatz zu einer Spezialanfertigung wurde. Im Jahre 2010 wurde durch ein einheitliches MTW-Fahrzeugkonzept der vorhandene gegen ein neues Exemplar getauscht, welches nun für 7 Personen Platz hat und eine Pritsche für den Materialtransport verfügt. Ebenso wurde durch die ständige Modernisierung und Entwicklung das TSF-W zum Ende des Jahres 2017 gegen das im Jahr 2002 in Dienst gestellte Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 der Abteilung Mühlacker getauscht.
Unterkunft: Anfänglich waren die Lienzinger Floriansjünger in kleineren Räumen in einem städtischen Wohngebäude untergebracht. Nach vielen baulichen Veränderungen im und am Gebäude konnten sich die Floriansjünger in Eigenleistung von einem Aufenthaltsraum zu einem kleinem Feuerwehrhaus mausern, welches über ein Büro/Funkraum, Schulungsraum und einer Küche verfügte, jedoch bauliche Mängel an verschiedenen Stellen verfügte. Nach zahlreichen erfolglosen Unternehmungen/ Versuche ein zukunftsfähiges Feuerwehrhaus in Lienzingen zu bekommen, gab es 2011 die Möglichkeit, eine ehemalige Firmenhalle anzumieten und diese nach vielen Arbeitsstunden der Wehr zu beziehen, welches die Situation der Abteilung vorerst verbesserte.
Die älteste bekannte Feuerwehrleiter Deutschlands stammt aus Knittlingen, welche heute im Deutschen Feuerwehr-Museum in Fulda unter der Bezeichnung „Knittlinger Leiter“ ausgestellt ist. Die Leiter wurde im Jahr 1808 vom Wagenmeister Andreas Scheck aus Lienzingen gebaut und nach Knittlingen geliefert. Dort stand sie 1948 noch im Einsatzdienst. Die Firma Magirus wurde 1926 auf die Leiter aufmerksam und tauschte sie 1953 gegen ein Tanklöschfahrzeug, um sie als „Markstein in der Entwicklung der Feuerwehrleitern der Nachwelt zu erhalten“. Anlässlich des 75. Todestages des Firmengründers Conrad Dietrich Magirus 1970 schenkte man die Drehleiter dem Deutschen Feuerwehrmuseum in Fulda.
Feuerwehr Stadt Mühlacker · Senderstraße 1 · 75417 Mühlacker · Telefon 07041 876-333 · nffrwhr-mhlckrd